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  Muhammed- Gründer des Islam
 


Mohammed- Gründer des Islam



Mohammed stammt aus Mekka. Heute liegt diese Stadt im Westen von Saudi-Arabien, aber damals gab es diesen Staat natürlich noch lange nicht. Mekka hatte zu dieser Zeit 6.000 Einwohner. Die Menschen dort lebten vom Handel. Damals nutzte man Karawanen, um Waren mit Menschen aus weit entfernten Gebieten zu tauschen. Erst war der Tauschhandel üblich, aber zu  Mohammeds Lebzeiten begann sich dies zu ändern: Wer etwas haben wollte, musste dafür mit Geld bezahlen.

Noch bevor Mohammed geboren wurde, ist sein Vater gestorben. Als Mohammed sechs Jahre alt war, verlor er auch noch seine Mutter. Seine Eltern hatten ihm keinerlei Reichtümer hinterlassen. Sein Großvater nahm ihn bei sich auf. Doch auch der starb bald, sodass Mohammed Unterkunft bei seinem Onkel fand. Als junger Mann verdiente er sein Geld als Karawanenführer. Nachdem er eine Handelskarawane sicher nach Syrien geleitet hatte, kam er mit einem sehr hohen Gewinn zurück. Er galt fortan als bester und erfolgreichster Karawanenführer.

Suche nach dem Sinn des Lebens 

Er heiratete seine 15 Jahre ältere Arbeitsgeberin und wurde ein angesehener Kaufmann. Doch mit der Zeit begann Mohammed daran zu zweifeln, dass er in seinem Leben das Richtige tat. Im Jahre 610, als er 40 Jahre alt war, zog er sich zur Besinnung in eine Höhle am Berg Hira zurück. Laut islamischem Glauben verkündete ihm der Erzengel Gabriel dort die ersten Zeilen des Korans, der heiligen Schrift der Muslime. Insgesamt dauerte die Offenbarung des Korans 22 Jahre lang, sie war erst kurz vor seinem Tod abgeschlossen.

Damals glaubten die Bewohner Mekkas noch an viele Götter, denen sie in der Kaaba, einem Steingebäude, opferten. Die Kaaba war voll mit Statuen von verschiedenen Gottheiten. Laut Koran wurden die Menschen mit der Zeit immer unzufriedener. Sie fühlten sich von ihren Göttern verlassen und sehnten sich nach Allah, dem wahren und einzigen Gott. Mohammed bewunderte die Juden und die Christen, da in diesen beiden Weltreligionen nur ein einziger Gott verehrt wird.

Mohammed findet Gehör

Der Islam hat sich von Mekka ausgehend in viele Teile der Welt ausgebreitet. Hier sieht man betende junge Muslime in Indonesien.
Allerdings verstanden die Mekkaner die heilige Schrift der Juden (den Tenach) und die Bibel nicht besonders gut, da sie weder Hebräisch noch Griechisch noch Lateinisch sprachen. Deshalb freuten sie sich über die religiösen Botschaften Mohammeds, da er sie in ihrer Sprache verkündete. Seine Worte kamen beim Volk gut an.

Es gab noch andere Faktoren, die die neue Religion attraktiv machten. Der Islam stand allen offen - egal ob Mann oder Frau, arm oder reich. Frauen fanden in den Worten Mohammeds ihre eigenen Rechte und die Bestätigung, dass sie ihren eigenen Willen haben dürfen. Der Islam sorgte außerdem für einen Ausgleich zwischen den gesellschaftlichen Schichten. Das "Zakat"-Gebot verpflichtet die Muslime, den Armen zu helfen. Auch alle anderen Pflichten, wie das Fasten, Beten und Pilgern waren menschlichen und religiösen Bedürfnissen angepasst.

Der Wandel von der Tausch- zur Geldwirtschaft bewirkte, dass das Gemeinschaftsgefühl immer schwächer wurde. Jeder hatte nur noch seinen eignen Profit im Auge und kümmerte sich nicht mehr um seine Mitmenschen. Den Kaufleuten gefiel nicht, dass Mohammeds Anhängerschaft immer größer wurde. Sie nahmen an, dass der Prophet auch politische Macht anstrebt und sahen ihre Geschäfte in Gefahr.

Mohammed muss Mekka verlassen

Der Koran besagt, dass Reiche den Armen helfen müssen.
Zuerst versuchten sie ihn mit Drohungen von seinen Predigten abzuhalten. Doch Mohammed ließ sich nicht einschüchtern. Als er weiterhin seine Botschaften verkündete, sollen die Kaufleute einen Mordanschlag auf ihn geplant haben. Doch Mohammed wurde gewarnt. Gemeinsam mit seinen Anhängern verließ er Mekka. Um ihn herum hatte sich bereits eine starke Gemeinschaft gebildet, die durch den Glauben an Allah verbunden war. Die Gruppe erreichte die Oase Yathrib, wo sie ein Obdach fand.

Dort schlichtete Mohammed einen Streit um das Wasser, der seit langer Zeit für Aufruhr unter den Oasenbewohnern gesorgt hatte. Da Mohammed das Oasen-Volk versöhnt hatte, erkannte es ihn als ihren Führer an. Im Jahr 622, Mohammed war 52 Jahre alt, wurde Yathrib in Medina umbenannt. Mohammed gründete den ersten islamischen Staat mit einer muslimischen Gemeinschaft. In diesem religiösen Staat sollte Gott herrschen - das Fachwort dafür stammt aus dem Griechischen und lautet "Theokratie".

Die göttlichen Gebote wurden zu Gesetzen, an die sich jeder halten musste. Die Religion bestimmte nicht mehr nur das religiöse, sondern auch das staatliche und bürgerliche Leben. Der Islam wurde in Medina die Grundlage der Moral sowie der Verwaltung und der Regierung des Staates. Das Jahr 622 gilt als das erste Jahr des Islam.

Muslime kämpfen gegen "Ungläubige"

Heute beten die Muslime in der Kaaba zu Allah, ihrem einzigen Gott. Zu Mohammeds Zeiten wurden dort viele Götter verehrt.
Ein Jahr darauf kam es zum Krieg zwischen Medina und Mekka. Zunächst sah es schlecht aus für Mohammed und seine Anhänger, denn im Jahr 627 n. Chr. belagerten Soldaten aus Mekka zwei Wochen lang Medina. Als ein heftiger Sandsturm die Mekkaner vertrieb, wendete sich das Blatt. Mohammed zog als Sieger in Mekka ein und ließ alle Götterstatuen zerstören. Die Kaaba wurde für den einzigen Gott des Islam eingerichtet.

Ungläubige durften die Kaaba nicht mehr betreten. Somit war der Götterkult in Mekka aufgehoben. Mohammed versuchte nicht, die Menschen mit Gewalt zum Islam zu bekehren. Die Religion wurde gewaltlos verbreitet und keinem aufgezwungen, so wie es der Koran vorschreibt. So lautet die Sure 2:256: "Zwingt keinen zum Glauben."

Tod Mohammeds in Medina

Die wunderschöne Alhambra in Granada (Spanien) zeugt noch heute von der islamischen Baukunst.
Als 62-jähriger Mann starb Mohammed im Jahre 632 in Medina. Er wurde unter dem Haus seiner Lieblingsfrau Aischa begraben. Heute befindet sich sein Grab in der Hauptmoschee von Medina, der "Moschee des Propheten". Zu Lebzeiten hatte Mohammed zunächst großen Respekt vor Buchreligionen wie dem Juden- und Christentum, da deren Anhänger nur an einen einzigen Gott glauben. Als sich Juden und Christen jedoch weigerten, zu seinem Glauben überzutreten, änderte sich seine Einstellung. Die Anhänger der beiden Ein-Gott-Religionen wurden mit den "Ungläubigen" der Mehrgott-Religionen gleichgestellt.

Nach Mohammeds Überzeugung haben sowohl die jüdische als auch die christliche Religion die Botschaft Abrahams verfälscht. Abraham war der erste Prophet, der den Glauben an einen einzigen Gott verkündet hat. Mohammed sah sich als der letzte Prophet. Er war der Ansicht, dass nur der Islam die wahre Botschaft enthält.

Der Islam breitet sich aus

Auch nach Mohammeds Tod galten Juden und Christen in den islamischen Gebieten als Bürger zweiter Klasse. Sie mussten zum Teil sehr hohe Abgaben an den Kalifen, das Oberhaupt der islamischen Gemeinschaft, zahlen. Oftmals blieb "Ungläubigen" nichts anderes übrig, als fortzuziehen.

Aus heutiger Sicht klingt dies ungerecht und grausam. Betrachtet man die Ereignisse jedoch aus der Sicht der damaligen Zeit, muss man feststellen, dass Muslime mit den Angehörigen anderer Religionen insgesamt sehr tolerant umgegangen sind. Nur ein Beispiel: Die Christen veranstalteten im Mittelalter oft regelrechte Jagden auf andere Religionen. Wer sich nicht zum christlichen Gott bekennen wollte, musste zur Zeit der Inquisition um sein Leben fürchten. Besonders die Juden wurden immer wieder Opfer angeblich "christlicher" Gewalt. Es stimmt also überhaupt  nicht, wenn heute einige Menschen behaupten, dass der Islam eine besonders aggressive Religion sei.

Nichtsdestotrotz führten die muslimischen Araber in den Jahrhunderten nach Mohammeds Tod viele Kriege. Sie rechtfertigten das damit, dass sie die Völker befreien wollten. Tatsächlich haben besiegte Völker die muslimischen Truppen oft als "Befreier" begrüßt, weil sie von ihnen stets großzügig behandelt wurden - besser jedenfalls, als von ihren ehemaligen Herrschern.

 
 
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